Die Schalmei - ein Instrument mit langer Geschichte

Schalmay, clamarella, kalamala (von kalomos, calamus = Halm / Rohr), der Name kommt aus dem antiken Griechenland und von Rom. Die damals verwendeten Instrumente sind die Vorläufer unserer heutigen Rohrblattinstrumente.

Seit dem Mittelalter ist die Schalmei bei den Hirten in ganz Europa verbreitet. Sie wird als primitives Volksinstrument mit trichterförmiger Gestalt beschrieben. Mit einem plattgedrückten Halm wird sie zum Klingen gebracht.

Die Spieltechnik war anders als bei den heutigen Oboen, der Halm (Rohrblatt) wurde ganz in den Mund genommen, der Mund diente sozusagen als "Windkapsel". Eine Windkapsel wurde später auf das Instrument aufgesetzt, in der das Rohrblatt geschützt war.

Auf diesem Prinzip beruhen die heute verwendeten Spielleuteinstrumente auch, allerdings haben sie sonst nichts mehr mit dem alten Instrument "Schalmei" gemeinsam.

Die Schalmei der Spielleute wird in der Musikwissenschaft fast totgeschwiegen. Wir fanden in keinem Fachbuch zur Instrumentenkunde in unserer umfangreichen Bibliothek auch nur einen einzigen Hinweis auf die Spielleute-Schalmei.

 

Schalmei im Wandel der Zeit

Die metallene Schallbechertrompete ist nach dem Konstrukteur Max B. Martin benannt und als Warninstrument als Martinshorn eingesetzt gewesen. Die Gründerfirma wurde von Markneukirchen (Sachsen) nach dem 2. Weltkrieg nach Philipsburg (Baden-Württemberg) verlegt.

Um 1900 gab Max B. Martin ein mehrtöniges Muster, ausgestattet mit Ventilen, an den damaligen Kaiser Wilhelm II. und erhoffte sich damit eine Verkaufsgrundlage. Es kam jedoch anders: Der Monarch verlangte es nur für sich, da blieb das große Geschäft aus. In seinem Automobil fuhr ein Trompeter mit, der auf der "silbernen Kaiserfanfare" das Heranfahren des Herrschers bei besonderen Anlässen ankündigen mußte. Das Signal ist noch in einem Archiv vorhanden.

Im Wandel der Zeit betrachtete man die Martin-Trompete zuerst als kaiserlich, dann turnerisch und kommunistisch und 1933 schließlich als nationalsozialistisch. In Wirklichkeit ist es ein neutrales Signal- oder Musikinstrument. Wollte man Musikinstrumente nach ihrer Verwendung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft politisch einordnen, würde damit das gesamte Musikschaffen zur Lächerlichkeit verurteilt, denn: "Musik kennt keine Sprach- und Parteigrenzen!"

Bereits 1913 gab es Schalmeienkapellen, aber erst in den zwanziger Jahren wurde mit diesem eigenartigen Instrument in Turnvereinen, Radfahrerklubs und kommunistischen Verbänden musiziert.

Zum Musizieren werden im allgemeinen 10 verschiedene Schalmeien verwendet, von denen 5 achttönig, 2 viertönig und die übrigen mit 2 oder vier Dreiklang-Akkorden ausgerüstet sind und reichen von der Pikkolotrompete bis zum Kontrabaß. Diese Instrumente sind auf C-Dur abgestimmt und haben keine Ausweichmöglichkeiten. Geht zum Beispiel eine Stimme über die Oktave hinaus, so muß die Tonführung zum tiefer oder höher abgestimmten Instrument übergeben werden, pausiert dann selbst oder geht aufs "Nebengleis", bis die Melodie wieder auf den möglichen Stimmbereich zukommt. Damit erklären sich die Schwierigkeiten bei musikalischen Bearbeitungen.


Tonerzeugung

Wie die Schalmei des Mittelalters hat auch die Spielleuteschalmei eine kleine Windkapsel. Die Töne werden jedoch nicht mit einem Rohrblatt, sondern mit einer Metallzunge erzeugt, ähnlich wie sie in der Ziehharmonika, im Akkordeon oder der Mundharmonika verwendet werden. Zur Verstärkung des Tones dient ein enger konischer Schallbecher.

Auf der Schalmei kann nur ein einziger Ton gespielt werden. Will der Schalmeibläser eine Melodie spielen, benötigt er für jeden Ton ein Instrument. Bis zu 16 Schalmeien mit unterschiedlichen Tönen werden gebündelt und über ein Mundrohr angeblasen. Der Luftstrom wird durch einen Ventilmechanismus in den jeweiligen Schallbecher geleitet.


Besetzung

Wie bei den reinen Spielmannszügen die Flötenbesetzung bis auf ein Quartett erweitert wurde, werden die Schalmeien heute auch in unterschiedlicher Tonhöhe gebaut.

Eine vielseitige Schalmeiengruppe, die ein interessantes Repertoire spielen kann, hat heute folgende Besetzung: Sopranschalmei, Altschalmei, Baritonschalmei, Akkordbegleitungsschalmei, Baßschalmei und Kontrabaßschalmei, dazu kommen im Schlagwerkbereich Lyra, kleine Trommel, große Trommel, Becken und weitere Perkussionsinstrumente.

Chronik

Am 19. Mai 1987 gründeten sieben Mitglieder den Schalmeien - Express “Illertal” Senden.

Nach vielen Proben und steter Suche nach geeignteten Übungs - Örtlichkeiten konnte im Jahre 1988 die erste Fasnet - Saison starten.

Heute sind beim Schalmeien - Express “Illertal” in Senden rund 20 Spieler im Alter von 10 - 60 aktiv. Unsere “Hauptsaison” ist die Fasnet. Hier kann es schon zu rund 30 Auftritten binnen weniger Wochen kommen.

Viele Umzüge und Veranstaltungen in nah und fern werden schon traditionell durch Auftritte des Schalmeien-Express “Illertal” Senden mitgestaltet. Natürlich finden auch ausserhalb der fünften Jahreszeit Auftritte statt. Insbesondere bei verschiedenen Schalmeientreffen in ganz Deutschland sind wir zu finden. Weitere Kostproben unseres Könnens zeigen wir auf Dorffesten, Geburtstagen und und und.

Einmal jährlich veranstalten wir selber in Senden ein großes Schalmeientreffen. Zahlreiche befreundete Kapellen waren hier schon zu Besuch.

Große Herausforderungen waren sicher die Veranstaltung des 9. Narrensprungs der Region Alb-Donau zusammen mit der Narrenzunft “d `Illerstoi” Senden e.V. sowie zusammen mit dem CCI Senden die Durchführung des Sieben-Schwaben-Umzuges in Senden in den Jahren 2000 und 2002.

Unser Repertoire reicht von Märschen, Volksmusik, Walzern über Schlager, Oldies bis zu modernem Pop.

Sollten Sie Interesse an einem Engagment unserer Kapelle haben, wenden Sie sich mit entsprechenden Angaben an unsere e-mail Adresse : info@schalmeien-express.de

Neben den musikalischen Aktivitäten pflegen und fördern wir “Schalmeien” das Vereinsleben und die Kameradschaft durch zahlreiche vereinsinterne Veranstaltungen und Feste.

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